Wir haben die Vorstellung, dass ein Mensch so
Heinrich Jacoby Legasthenie & Dyskalkulie
Unter Legasthenie versteht man eine spezielle Lese-/Rechtschreibschwäche, während es sich bei Dyskalkulie um eine spezielle Rechenschwäche handelt. Jedes legasthene oder dyskalkule Kind hat seine eigene Form dieser Schwäche. Forschungen der letzten Jahre haben ergeben, dass Legasthenie und Dyskalkulie genbedingte Veranlagungen sind – also, dass niemand etwas „dafür kann“ oder „Schuld daran ist. Diese Veranlagung beeinflusst die Sinneswahrnehmungen. Legasthene und dyskalkule Kinder zeigen oft ganz besondere Fähigkeiten. Sie sind beispielsweise meist ausgesprochen kreative Menschen, sind sehr einfühlsam und äußerst fantasievoll. Häufig sind sie auch technisch sehr begabt. Manchmal gilt es diese besonderen Talente erst zu entdecken, da sie durch die schulischen Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen überlagert werden. Die vielen Frustrationen, die legasthene und dyskalkule Menschen schon erlebt haben, lassen sie oft an all ihren Fähigkeiten zweifeln. Mögliche Anzeichen einer vorhandenen Legasthenie/Dyskalkulie:
Meist gab es schon im Kleinkindalter Hinweise auf eine eventuelle vorliegende Legasthenie/Dyskalkulie. Das Kind hatte z.B. eine kurze oder gar keine Krabbelphase und lernte sehr spät gehen und/oder zeigte eine Abneigung gegen das Lernen von Reimen und Kinderliedern. Ebenso deuteten die Anlehnung von Domino- und Memoryspielen sowie Puzzles darauf hin. Auch Schwierigkeiten mit der Schere oder mit dem Besteck umzugehen oder beim Binden von Maschen waren Hinweise, wie auch Probleme Reihenfolgen einzuhalten, wie etwa beim Perlenfädeln oder Reime klopfen. Ist mein Kind wirklich von Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen?
Die Antwort darauf lässt sich unter anderem mit Hilfe des AFS-Tests finden. Wenn mehrere der oben angeführten Aussagen auf Ihr Kind zutreffen, ist es sinnvoll, das Kind testen zu lassen. Durch den Computertest kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Legas- thenie und/oder Dyskalkulie handelt, oder ob eine einfache Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) vorhanden ist. Dies festzustellen ist deshalb wesentlich, da es bei vorhandener Legasthenie bzw. Dyskalkulie nicht ausreicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen zu üben, sondern auch ein Training der Sinneswahrnehmungen und der Aufmerksamkeit notwendig ist. Nur so können im Laufe der Zeit Verbesserungen beim Lesen, Schreiben und Rech- nen erzielt werden. Das Kind hat auf Grund seiner differenzierten Sinneswahrnehmungen Probleme beim Erkennen von Buchstaben, Zahlen, Räumen etc. und dadurch kommt es zu Wahrnehmungsfehlern. Daher müssen zu allererst die Wahrnehmungen und die Aufmerksamkeit verbessert werden, um dann auch im Bereich der Symptome Erfolge erzielen zu können. Kann man in jedem Alter mit dem Training beginnen?
Grundsätzlich ist ein Legasthenietraining in jedem Alter möglich. Die Methoden des Trainings variieren jedoch. Die Hauptzielgruppe sind SchülerInnen im Alter von 6 – 14 Jahren. Je früher mit dem konsequenten Training begonnen wird, desto schneller können sich Erfolge einstellen und umso mehr Frustrationserlebnisse können vermieden werden. Auch im Vorschulalter kann bei Vorliegen der oben angeführten Hinweise ein speziell auf Kleinkinder abgestimmtes Training stattfinden. Dieses konzentriert sich dann auf die visuellen und auditiven Sinnenwahrnehmungen, sowie auf die Orientierung im Raum. Symptomtraining findet nicht statt, da die Kinder ja noch keinen Kontakt mit Symbolen, wie Buchstaben und Zahlen haben.
Termin, Setting und Kosten: Termin nach Vereinbarung, 1 Einheit á 60 Minuten, kostenloses Erstgespräch für alle weiteren Fragen ... Kontakt
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